Lipödem Kneiftest: Was er zeigt – und was nicht
Der sogenannte Kneiftest beim Lipödem ist eine einfache, aber oft missverstandene Methode zur ersten Einschätzung einer möglichen Fettverteilungsstörung. Viele Betroffene suchen nach einem schnellen Weg, Klarheit zu gewinnen – doch der Kneiftest allein reicht nicht für eine verlässliche Diagnose. Dennoch liefert er wichtige Hinweise, wenn man weiß, worauf zu achten ist.
Was passiert beim Lipödem Kneiftest?
Beim Kneiftest (auch „Pinch-Test“ genannt) wird mit Daumen und Zeigefinger ein Hautareal – meist an Oberschenkel oder Oberarm – sanft zusammengedrückt. Dabei wird beobachtet:
– Reagiert das Gewebe außergewöhnlich schmerzhaft auf leichten Druck?
– Ist eine deutliche Dellenbildung zu sehen, trotz geringer Krafteinwirkung?
– Bilden sich spontan Hämatome (blaue Flecken)?
Diese Reaktionen können auf ein Lipödem hinweisen, insbesondere wenn sie symmetrisch auftreten und nicht durch andere Ursachen wie Cellulite erklärbar sind.
Was der Kneiftest nicht leisten kann
Wichtig: Der Kneiftest ist kein Diagnoseverfahren, sondern ein Hinweisgeber. Er kann nicht zwischen Lipödem, Adipositas, Lymphödem oder anderen Fettverteilungsstörungen unterscheiden. Auch gibt es keine normierten Schmerzschwellen – was für eine Person unangenehm ist, kann für eine andere noch normal sein.
Wann ist der Test sinnvoll?
– Bei ungeklärten Schmerzen in Armen oder Beinen
– Bei Verdacht auf Lipödem Stadium 1 oder Lipödem Stadium 2
– Zur Früherkennung, insbesondere bei familiärer Vorbelastung
– Als ergänzender Selbsttest vor dem Besuch beim Facharzt
Ein positives Ergebnis sollte immer durch eine klinische Untersuchung, z. B. durch einen Phlebologen oder Lymphologen, abgesichert werden.
Fazit: Der Kneiftest kann erste Anhaltspunkte geben – aber ersetzt keine Diagnose
Der Lipödem Kneiftest hilft Betroffenen, ihren Verdacht zu schärfen – ersetzt aber niemals die ärztliche Beurteilung. Wer bei sich typische Symptome bemerkt, sollte nicht zögern, sich professionell untersuchen zu lassen.