Brustimplantate

Brustimplantate: Alles über moderne Implantate, Trends und Sicherheit

Es gibt verschiedene Arten, Materialien und Formen von Implantaten, die den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen gerecht werden. Die Entscheidung für Brustimplantate sollte wohlüberlegt sein. Wichtige Faktoren sind die Erwartungshaltung, mögliche Risiken und der Verlauf des Eingriffs. Eine umfassende Beratung durch Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie ist entscheidend für eine informierte Entscheidung.

Was sind Brustimplantate?

Brustimplantate sind medizinische Geräte, die chirurgisch in die Brust eingesetzt werden, um das Volumen der Brüste zu vergrößern oder um sie nach einer Mastektomie wiederherzustellen. Sie sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich und können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Zu den gängigsten Füllungen gehören Silikon und Kochsalzlösungen.

Diese Implantate dienen nicht nur ästhetischen Zwecken, sondern spielen auch eine wichtige Rolle in der rekonstruktiven Chirurgie. Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, können sich für Brustimplantate entscheiden, um das Aussehen ihrer Brüste nach einer operativen Entfernung zu verbessern.

Die Wahl des passenden Implantats hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Den individuellen Körperproportionen
  • Den persönlichen Wünschen der Patientin
  • Den Empfehlungen des behandelnden plastischen Chirurgen

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Designs und Materialien von Brustimplantaten erheblich weiterentwickelt. Diese Fortschritte zielen darauf ab, die Sicherheit und den Komfort der Patientinnen zu erhöhen sowie ein möglichst natürliches Aussehen zu gewährleisten. Die fortlaufende Forschung und Entwicklung in diesem Bereich trägt zur Verbesserung der Implantate bei und stellt sicher, dass sie den aktuellen Standards der medizinischen Sicherheit entsprechen.

Geschichte der Brustimplantate

Die Entwicklung von Brustimplantaten hat eine lange Geschichte, die bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht. Zu dieser Zeit begannen Mediziner, verschiedene Methoden zur Vergrößerung der Brüste zu erforschen. In den Anfangsjahren wurden Materialien wie Paraffin, Tiergewebe und Silikon verwendet, um den gewünschten Volumeneffekt zu erzielen.

Der Durchbruch kam im Jahr 1961, als die ersten Silikonimplantate in den Vereinigten Staaten entwickelt wurden. Diese Implantate bestehen aus einer elastischen Hülle, die mit einem Gel gefüllt ist. In den folgenden Jahren erlebte der Markt für Brustimplantate ein rasantes Wachstum. Die Sicherheit und Effektivität dieser Implantate wurden durch zahlreiche Studien und klinische Erfahrungen bestätigt.

In den 1980er Jahren wurde die Verwendung von Kochsalzimplantaten populär. Diese wurden bei Bedarf während des chirurgischen Eingriffs befüllt, sodass die Chirurgen die Größe zum Zeitpunkt der Operation anpassen konnten. Diese Flexibilität bot viele Vorteile, auch wenn die ästhetischen Ergebnisse variieren konnten.

Seitdem hat sich die Technologie weiterentwickelt:

  • Die Einführung von kohäsiven Gelsilikonimplantaten hat die Sicherheit erhöht und das Risiko von Leckagen verringert.
  • Die Entwicklung von texturierten Oberflächen hat das Risiko von Kapselfibrose reduziert.
  • Neue, leichtere Implantatoptionen wie B-Lite-Implantate wurden entwickelt, die den Komfort während der Erholungsphase verbessern und das Gewebe weniger belastet.

Aktuelle Forschungen konzentrieren sich auf die Materialwissenschaften und die langfristigen Auswirkungen von Brustimplantaten auf die Gesundheit der Patientinnen. So wurde auch der Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und dem anaplastischen großzelligen Lymphom (ALCL) untersucht, was zu neuen Richtlinien und Vorsichtsmaßnahmen in der Anwendung geführt hat.

Arten von Brustimplantaten

Brustimplantate gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich hinsichtlich des Füllmaterials, der Form und der Oberflächenstruktur unterscheiden. Diese Vielfalt ermöglicht es, individuelle Bedürfnisse und ästhetische Vorstellungen der Patientinnen zu berücksichtigen.

Nach Füllmaterial

Die Wahl des Füllmaterials ist entscheidend für das Aussehen und die Haptik des Implantats. Es gibt mehrere Optionen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben:

  • Silikonimplantate: Mit einem Gel aus Silikon gefüllt. Sie bieten eine natürliche Textur und fühlen sich ähnlich wie echtes Brustgewebe an. Moderne Silikongels verhindern das Auslaufen bei Beschädigung des Implantats.
  • Kochsalzimplantate: Mit steriler Kochsalzlösung gefüllt. Diese sind sicherer bei Rupturen, da das Körpergewebe die Lösung absorbiert. Sie fühlen sich jedoch oft weniger natürlich an.
  • B-Lite-Implantate: Eine leichtere Variante von Silikonimplantaten, die bis zu 30% weniger Gewicht bieten, ideal für mehr Komfort, weniger Belastung des Gewebes und kürzere Erholungszeiten.

Nach Form

Die Form des Implantats beeinflusst das endgültige Erscheinungsbild der Brust. Es gibt hauptsächlich zwei Formen, die jeweils ästhetische Vorteile bieten:

  • Runde Implantate: Schaffen gleichmäßiges Volumen und sind besonders gut für Frauen geeignet, die eine vollere Silhouette bevorzugen.
  • Anatomische Implantate: Tropfenförmige Implantate, die der natürlichen Kontur der Brust folgen und ein subtileres, natürlicheres Ergebnis ermöglichen.

Nach Oberflächenstruktur

Die Oberflächenstruktur von Brustimplantaten kann die Interaktion mit dem umgebenden Gewebe beeinflussen und somit die Risiken von Komplikationen verringern:

  • Glatte Oberfläche: Diese Implantate bewegen sich natürlicher, bergen aber ein höheres Risiko für Kapselfibrose.
  • Texturierte Oberfläche: Die rauere Oberfläche dieser Implantate hilft, das Implantat im Gewebe zu verankern und das Risiko von Verschiebungen zu reduzieren.

Größen von Brustimplantaten

Die Auswahl der richtigen Größe von Brustimplantaten ist entscheidend für das ästhetische Ergebnis und das Wohlbefinden der Patientin. Die Entscheidung sollte sowohl auf den individuellen Vorlieben als auch den körperlichen Gegebenheiten basieren.

Berücksichtigung persönlicher Vorlieben und körperlicher Voraussetzungen

Die Körperform, die natürliche Brustgröße und die Elastizität des Brustgewebes spielen eine wichtige Rolle bei der Wahl der richtigen Größe. Die Größe des Implantats sollte proportional zum Körper passen, um ein natürliches Erscheinungsbild zu gewährleisten. Ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Chirurgen ist unerlässlich.

Ablauf der Brustvergrößerung

Die Brustvergrößerung ist ein chirurgischer Eingriff, der eine sorgfältige Planung und Durchführung erfordert. Der Ablauf umfasst mehrere Phasen:

  • Vorbereitung: Umfassende Beratung, ärztliche Untersuchungen und eventuelle Anpassungen im Lebensstil (z.B. Verzicht auf Rauchen).
  • Narkose: Die Operation wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt, aber auch Sedierung kann in manchen Fällen eingesetzt werden.
  • Chirurgietechniken: Verschiedene Zugänge zur Platzierung der Implantate sind möglich, wie der Areola-Zugang, der Zugang durch die Submammärfalte oder endoskopisch durch die Achselhöhle.

Erholungszeit nach der OP

Die Erholungsphase ist entscheidend für den Erfolg der Operation. Regelmäßige Nachsorgetermine sind notwendig, um den Heilungsprozess zu überwachen. Während der ersten 4 Wochen sollte auf körperlich anstrengende Aktivitäten verzichtet werden. Ein Kompressions-BH hilft, die Heilung zu unterstützen und Schwellungen zu reduzieren.

Mögliche Risiken und Komplikationen

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei Brustimplantaten Risiken. Es ist wichtig, sich dieser bewusst zu sein, um eine fundierte Entscheidung zu treffen:

  • Infektionen: Eine der häufigsten Komplikationen nach einer Brustvergrößerung. Symptome sind Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Operationsstelle.
  • Kapselfibrose: Dies tritt auf, wenn sich das Gewebe um das Implantat verhärtet, was zu Schmerzen und Verformungen führen kann.
  • Implantatruptur: Bei Silikonimplantaten kann der Gelinhalt in das umgebende Gewebe gelangen, während bei Kochsalzimplantaten die Lösung austritt.
  • Implantatverschiebung: Besonders bei anatomischen Implantaten kann es zu einer Verschiebung kommen, was das Erscheinungsbild beeinträchtigt.
  • Schwierigkeiten bei Mammografien: Brustimplantate können das Brustgewebe verdecken und so die Krebsfrüherkennung mit dieser Technik erschweren.

Kosten der Brustimplantate

Die Kosten für Brustimplantate variieren stark und hängen von mehreren Faktoren ab, wie z. B. der Art der Implantate, dem Umfang des Eingriffs und der Erfahrung des Chirurgen. In Deutschland können die Kosten zwischen 6.000 und 11.000 Euro liegen. Folgende Punkte beeinflussen die Preisgestaltung:

  • Art der Implantate (Silikon vs. Kochsalz, B-Lite-Implantate etc.)
  • Erfahrung und Ausbildung des Plastischen Chirurgen
  • Standort der Klinik
  • Zusätzliche Verfahren (z. B. Bruststraffung)
  • Anästhesie- und Krankenhauskosten

Die Kostenübernahme durch Krankenkassen erfolgt in der Regel nur, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt, wie z. B. nach einer Mastektomie.

FAQs zu Brustimplantaten

Brustimplantate sind zwar robust und viele Hersteller geben eine Lebenslanggarantie, jedoch handelt es sich um medizinische Produkte, die sich im Laufe der Zeit im Körper verändern können. Typischerweise liegt die Lebensdauer von Brustimplantaten bei 10 bis 20 Jahren, wobei einige Frauen ihre Implantate auch über einen längeren Zeitraum ohne Komplikationen behalten können. Es ist jedoch wichtig, regelmäßig Untersuchungen durchzuführen, um den Zustand der Implantate zu überwachen.

Obwohl es keine feste Regel für den Austausch gibt, sollten Implantate bei Anzeichen von Problemen wie Rupturen, Verhärtungen oder ästhetischen Veränderungen überprüft und gegebenenfalls ersetzt werden.

Nach einer Brustvergrößerung ist mit Schmerzen zu rechnen, die jedoch durch Schmerzmittel gelindert werden können. Die Intensität der Schmerzen hängt von der Technik und der individuellen Heilungsfähigkeit ab.

Beeinflussen Brustimplantate das Stillen?</strong> In den meisten Fällen beeinträchtigen Brustimplantate das Stillen nicht. Es ist jedoch wichtig, dies mit dem Chirurgen zu besprechen, da der Zugang zum Brustgewebe während der Operation entscheidend sein kann.

Bei einer Ruptur eines Kochsalzimplantats wird die Lösung vom Körper resorbiert, und das Implantat verliert schnell an Volumen. Bei Silikonimplantaten hingegen kann der Riss oft unbemerkt bleiben, da das Gel an Ort und Stelle bleibt. Eine ärztliche Kontrolle, in der Regel mittels MRT, ist notwendig, um den Zustand des Implantats zu überprüfen. Sollte ein Riss festgestellt werden, wird eine Operation durchgeführt, um das beschädigte Implantat zu entfernen oder auszutauschen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Beratung durch den Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Eine ausführliche Beratung durch einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie ist unerlässlich, um realistische Erwartungen zu entwickeln und mögliche Risiken zu minimieren. Während der Beratung sollten folgende Punkte besprochen werden:

  • Gesundheits- und Anamnese-Überprüfung: Der Arzt wird eine gründliche Überprüfung Ihrer medizinischen Vorgeschichte vornehmen, um sicherzustellen, dass Sie für den Eingriff geeignet sind.
  • Erwartungen: Es ist wichtig, dass Sie Ihre Wünsche und Ziele klar kommunizieren, damit der Arzt Ihnen realistische Ergebnisse aufzeigen kann.
  • Risiken und Komplikationen: Der Arzt wird Sie über alle potenziellen Risiken aufklären, um sicherzustellen, dass Sie eine informierte Entscheidung treffen.
  • Implantatoptionen und Platzierung: Der Arzt wird die verschiedenen verfügbaren Implantattypen und Platzierungsmethoden mit Ihnen besprechen, um die beste Option für Sie zu finden.

Neueste Trends und Entwicklungen bei Brustimplantaten

Die Entwicklungen im Bereich der Brustimplantate schreiten stetig voran, wobei neue Materialien und fortschrittliche Designs entwickelt werden, um den Komfort und die Sicherheit der Patientinnen zu erhöhen:

  • Leichtere Implantate: B-Lite-Implantate, die bis zu 30% weniger wiegen, bieten mehr Komfort und eine kürzere Erholungszeit.
  • Kohäsive Gelsilikonimplantate: Diese modernen Implantate verhindern ein Auslaufen des Silikongels bei Rupturen und bieten ein natürlicheres Gefühl.
  • Biokompatible Materialien: Zukünftige Innovationen könnten biologisch abbaubare Materialien umfassen, die besser mit dem Körpergewebe interagieren.

Langfristige Pflege und Austausch von Implantaten

Regelmäßige Kontrollen sind entscheidend, um den Zustand der Implantate zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Brustimplantate haben in der Regel eine Lebensdauer von etwa 10 bis 15 Jahren, und ein Austausch kann notwendig werden, falls Komplikationen auftreten oder ästhetische Anpassungen gewünscht sind.

Brustvergrößerung mit Eigenfett

Die Brustvergrößerung mit Eigenfett, auch als Lipofilling bekannt, ist eine alternative Methode zur Brustaugmentation. Dabei wird Fett aus anderen Körperbereichen entnommen und in die Brüste injiziert. Diese Technik bietet eine natürlichere Lösung, insbesondere für Frauen, die nur eine moderate Vergrößerung wünschen.

Das Verfahren umfasst:

  • Die Entnahme von Fettgewebe durch Liposuktion.
  • Die Aufbereitung des Fettgewebes zur Injektion.
  • Die Injektion des Fettgewebes in die Brust.

Ein Vorteil dieser Methode ist, dass gleichzeitig eine Körperkonturierung möglich ist. Die Ergebnisse können jedoch variieren, da nicht alles Fett dauerhaft erhalten bleibt, und eine Nachbehandlung erforderlich sein kann.

Anaplastisches großzelliges Lymphom (ALCL) und Brustimplantate

Das anaplastische großzellige Lymphom (ALCL) ist eine seltene Form von Lymphom, die mit texturierten Brustimplantaten in Verbindung gebracht wurde. Symptome können Schwellungen oder Schmerzen im Brustbereich sein, und eine rechtzeitige Entfernung der Implantate kann erforderlich sein. Regelmäßige Kontrollen sind entscheidend, um eventuelle Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Fazit: Jetzt den nächsten Schritt machen

Die Entscheidung für Brustimplantate ist eine bedeutende und persönliche Wahl. Informieren Sie sich umfassend über die Optionen und sprechen Sie mit Ihrem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, um sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche Entscheidung für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden treffen. Eine fundierte Entscheidung kann Ihr Selbstbewusstsein stärken und Ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern.

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Alejandro Marti

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

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